In Kalkutta habe ich jetzt wohl auch fast alles wichtiges gesehen.Nur in der Mutter Theresa Station war ich nicht.
Gestern war ich zuerst am Hooghly, dem grossen und natuerlich heiligen Strom, der durch Kalkutta fliesst. Sehr schmutzig, rostige Kaehne, wenige Menschen, die drin badeten. Aber zwei mehr oder weniger schoene Bruecken habe ich entdeckt.
Um mal vorzugreifen: Bei Indern, bzw. Hindus gilt ja das Bad im Ganges als heilig. Viele verdraengen dabei wie gefaehrlich giftig das Wasser ist. Alleine in Varanesi wird an 16 Stellen ungeklaerter Faekalschlamm in den Ganges geletiet. Und der Ganges kommt durch sehr viele Staedte auf seiner Reise zumindischen Ozian. Zwar versucht eine NGO, den Ganges bis 2014 sauber zu kriegen, kaempft dabei aber gegen Windmuehlen. Ein Beispiel: Man sollte in Wasser nicht mehr baden, wenn mehr als 500 Kohlibakterien pro Kubikmeter Wasser enthalten sind, im Ganges werden 1,5 Millionen Kohlibatkerien pro Kubikmeter nachgewiesen. Hinzu kommen Cyaniden, Arsen, Blei, Zink, Chrom, Quecksilber, Thyphos und Cholerazellen. Ausserdem werden Leichen auf dem Fluss verbrannt, deren Reste dann auch im Wasser landen - trotzdem beziehen viele Staedte und Menschen das Trinkwasser aus dem Fluss...
Nach dem Besuch am Fluss bin ich zum indischen Museum von Kalkutta gegangen. Sehr enttaeuschend. Es gilt als das aelteste Museum des Landes. Es gibt Ausstellungen zu Anthropologie, Zoologie, Kunsthandwerk, Bilder, Ozeanologie, Pflanzen. Alles liegt unter einer zentimeter dicken Staubschicht. Die Glasscheiben vor den Objekten sind blind und die Gemaelde und Zeichnungen nicht beleuchtet. Ausschilderungen sehr selten und nicht besonders interessant. Zwar befindetr sich das Museum in einem schoenen Gebaeude, die besten Zeiten hat es aber deutlich hinter sich. Wie gesagt: Sehr enttaeuschend.
Taeglicher Hoehepunkt in Kalkutta ist, wenn um 13 Uhr die Richtungen der Einbahnstrassen wechseln. Das ist unglaublich. Wenn mal bedenkt, dass jede Uhr etwas anders geht, viele schon um 5 vor 13 Uhr oder noch um 5 nach 13 Uhr den kuerzeren Weg nehmen, ein wahnsinniges Verkehrsaufkommen herrscht, dann kann man sich ungefaehr das Chaos vorstellen. Es geht dann gar nichts mehr. Endlos lange Autoschlangen, Hubkonzerte, Smogwolke.
Im Internetcafe hoere ich grade WDR2. Ein Stueck Heimat in Kalkutta - super! Gestern Abend habe ich noch ein Stueck Heimat entdeckt. Im muslimischen Viertel gibt es Chicken Roll. Geschmacklich sehr nahe an einer Doenertasche, die Zutaten sind auch fast identisch: Brotfladen angebraten im Wok, gewuerztes Huehnchen, Salat und Sosse. Dazu gabs sehr leckeren Mangolassi.
Bruecke und Schiffe auf dem Hooghly
zweite Bruecke und altes Emfangstor fuer Ueberseereisende
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen